Die Wurzeln der Holzschnitzerei im Ammertal liegen im 12. Jahrhundert. 400 Jahre später wurden die hölzernen Werke, von Heiligenfiguren über Kinderspielzeug bis zu Kruzifixen, bereits in ganz Europa verkauft. Gäste können im Oberammergau Museum in die Geschichte des alten Handwerks der Herrgottschnitzer eintauchen. Wer anschließend durch Oberammergau spaziert, findet in den Werkstätten und Läden kunstvolle Schnitzereien – mal traditioneller Art, mal modern. Viele der Holzbildhauer wurden in der Oberammergauer Schnitzschule ausgebildet.
Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Pilatushaus erhielt seinen Namen durch die eindrucksvollen perspektivischen Fresken des Lüftlmalers Franz Seraph Zwink. Es ist das wohl bekannteste Lüftlmalerei-Haus Oberammergaus, und dient heute als Rathaus. Das Haus befindet sich schräg gegenüber des Oberammergauer Museums, in der Ludwig-Thoma-Straße 10 und ist neben dem Judashaus eines der ältesten Häuser im Dorf.
Mitten im Dreißigjährigen Krieg, nach monatelangem Leiden und Sterben an der Pest, gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre das „Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus“ aufzuführen. Zu Pfingsten 1634 erfüllten sie das Versprechen zum ersten Mal, auf einer Bühne, die sie auf dem Friedhof aufschlugen. Seit 1830 dient der Platz des heutigen Theaters als Spielort. Seither finden nun alle 10 Jahre die Passionsspiele statt in dem die Oberammergauer Bürger als Laindarsteller dieser langen Tradition folgen.
Im Holzschnitzerdorf Oberammergau liegt, die katholische Pfarrkirche die St. Peter und Paul. Sie ist ein bedeutendes Beispiel des süddeutschen Barock und prunkvoll im Innenraum gestaltet. Der rechte Altar zeigt Christus am Kreuz – dieses Kreuz gilt als dasjenige, vor dem die Oberammergauer im Pestjahr 1633 das Passionsspielgelübde ablegten.
Vermutlich schon im neunten Jahrhundert wurde eine vorromanische Vorgängerkirche errichtet, die möglicherweise eine noch ältere Holzkirche ersetzte.
Oberammergau: Die König-Ludwig-Feuer sind traditionelle Höhenfeuer, die jährlich am 24. August, dem Vorabend des Geburtstages, auf den Gipfeln rund um Oberammergau entzündet werden. Diese Feuer werden König Ludwig II zu Ehren entfacht. Am Hausberg Kofel wird sogar eine brennende Königskrone errichtet. Nachdem die Musik am Berg endet, startet ein Fackelzug der Feuermacher hinuter ins Dorf.
Schloss Linderhof: Am Abend des 25. August wird mit Musik und stimmungsvoller Beleuchtung im Lieblingsschloss des Märchenkönigs sowie im Schlosspark gefeiert.
Jedes Jahr am Silvesterabend ziehen Einheimische wie Gäste, begleitet von Sternsängern und Musikanten, mit einem großen beleuchteten Stern durch Oberammergau. In jeder Himmelsrichtung und an bestimmten Wegpunkten wird zusammen im Chor nach einem dreimaligen Tusch „A guats neis Johr“ gerufen. Oberammergau feiert damit eine Jahrhunderte alte Tradition die vielleicht schon älter als das Passionsspiel sein könnte. Treffpunkt ist am Ammergauer Haus um 19:00 Uhr. Weiter Informationen Sternrundgang Oberammergau
Jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober findet in Unterammergau der Leonhardiritt statt. St. Leonhard ist der Schutzpatron der Tiere, insbesondere der Pferde. Und so wandern Einheimische und Besucher, teils zu Ross und Wagen hinauf zur Kappel-Kirche. Selbst der Pfarrer kommt hoch zu Ross und zelebriert unter freiem Himmel die heilige Messe und segnet die prunkvoll geschmückten Tiere. Selbstverständlich kommen auch hier die Einheimischen in traditioneller Tracht.
Oberammergau, ein Dorf, das tief in den Traditionen Bayerns verwurzelt ist, ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie kulturelles Erbe und zeitgenössisches Leben harmonisch miteinander verwoben sind. Die Gemeinde pflegt ihre Bräuche mit einer Hingabe, die Besucher aus aller Welt anzieht und fasziniert. Eines der Herzstücke dieser Traditionen ist das Schnitzerhandwerk, das seit dem 12. Jahrhundert besteht und dessen Produkte – von Heiligenfiguren bis zu Spielzeug und Kruzifixen – über die Jahrhunderte hinweg in ganz Europa geschätzt wurden. Das Oberammergau Museum gibt tiefe Einblicke in diese alte Kunst der Herrgottschnitzer.
Nicht weniger bedeutend ist die Lüftlmalerei, die die Fassaden vieler Häuser im Dorf ziert. Das berühmte Pilatushaus, benannt nach den beeindruckenden Fresken des Lüftlmalers Franz Seraph Zwink, ist heute ein kulturelles Zentrum und beherbergt das Rathaus.
Ein weiteres zentrales Element der Oberammergauer Tradition sind die Passionsspiele. Diese wurden erstmals 1634 als Gelübde während des Dreißigjährigen Krieges aufgeführt und finden seitdem alle zehn Jahre statt. Sie sind ein tiefgreifender Ausdruck des Gemeinschaftssinns und des Glaubens der Einwohner.
Die König-Ludwig-Feuer, die jedes Jahr zu Ehren Ludwig II. entzündet werden, der Sternrundgang an Silvester und der Leonhardiritt sind weitere Höhepunkte im Jahreskalender, die die Verbundenheit der Oberammergauer mit ihrer Geschichte und ihren Bräuchen zeigen. Diese Veranstaltungen bieten lebendige Einblicke in die Traditionen, die das Dorf prägen und gleichzeitig für jeden Besucher zugänglich und erlebbar machen.
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